M - KREATIV

Zur Person Manfred Loydolt

Manfred Loydolt ist der künstlerische Leiter von MELANGE IN GRÜN

 

Manfred Loydolt, geb. am 28. Februar 1961 in Wien ist als Schauspieler, Regisseur und Sänger beruflich tätig. Dazu schreibt er und übersetzt er Theaterstücke (Es ist nicht leicht ein Kind zu sein, Madame Butterfly – von David Belasco, beide erschienen im Eigenverlag). Er arbeitet sowohl in Österreich als auch sehr oft im Ausland. Er lehrt in seinen ausgeübten Berufen, leitet immer wieder Wettbewerbe für Kinder und Jugendliche im Kunstbereich. 

 


Zum Künstler Manfred Loydolt


Anfänge Schauspieler, Regisseur, Sänger

Schauspieler am Theater

ROLLE

THEATER

REGISSEUR

Knieriem (Lumpazivagabundus)       

Theaterverein ‚Vorhang Auf!‘

Manfred Loydolt

Peer Bille (Hokuspokus)

Theaterverein ‚Vorhang Auf!‘

Manfred Loydolt

Friedrich Hofreiter ´(Das weite Land)

Neues Theater in Döbling     

Heidi Twaroch

Melchior (Jux)

Neues Theater in Döbling     

Heidi Twaroch

Bazil (Der Barbier von Sevilla)

Austria Tourneetheater

Adi Strassmayer

Spund (Der Talisman)

Austria Tourneetheater

Adi Strassmayer


Schauspieler am Film

Die verrückte Welt der Ute Bock  (Allahyari)

Shoe Rapist (japanische Fernsehproduktion)

Trautmann (2 Folgen – Thomas Roth)


Regisseur (Auszug)

Das Haus in Montevideo (Curt Goetz)

Theaterverein ‚Vorhang Auf!‘

Pension Schöller (Laufs und Jacoby)

Theaterverein ‚Vorhang Auf!‘

Richard III (William Shakespeare)

Erstes Wiener Lesetheater

Jedermann (Hugo von Hofmannsthal)

Theatersommer Parndorf

Die Walküre (Richard Wagner)

Auszüge für private Gesangseleven

Anatevka (Jerry Bock)

Theaterverein ‚Vorhang Auf!‘


Gesang (Auszug)

Kromow (Die lustige Witwe)

Tourneetheater Eduard Macku

König (Ritter Camenbert)

Tourneeagentur Schlote, Salzburg

Tevje (Anatevka)        

Theaterverein ‚Vorhang Auf!‘

Ramponadl (Prinz Methusalem)                   

Operettentournee Volksbildungswerk Wr. Festwochen

Solo- und Ensemblekonzerte

Sankt Petersburg (Hotel Sankt Petersburg)

Sosnovy Bor (Teatr Krim, Musikakademie)

Prag (Prager Philharmonie)

Wien (Haus Hofmannsthal, Augartenzelt)


Schauspieler und Regisseur - die Erfolgsjahre

2014 Diener  Melchior in  "Einen Jux will er sich machen" von Nestroy (Neues Theater in Döbling)

2014 "Ritter Neristan" von Christa Winslowe  / Regie (Erstes Wiener Lesetheater)

2015  Opa in "Stadt Land Fluss" (Film von Schülern der Hegelgasse 12)

2016 Sommer im Palais Palffy "Hokuspokus" von Curt Goetz 

2016 Wirt in "Bruder Straubinger" von  Eysler  (Johann Strauß Gesellschaft / Festsaal des Amtshauses Hietzing)

2017 Sommer im Salon "Sammelsurium" (Salon Bellearti)

2017 Biedermann in "Biedermann und die Brandstifter" von Frisch (Neues Theater in Döbling)

2018 Bauer Colladan in "Das Sparschwein" von Labiche (Neues Theater in Döbling)

2021 Neuinszenierung "Madame Buttefly" (Theater Center Forum) / Rolle Fürst Yamadori

2021 Diener in "Die Dorfmusikanten" (Johann Strauß Gesellschaft / Festsaal des Amtshauses Hietzing)

2022 Aljuschkin in "Die Heirat" von Gogol (Neues Theater in Döbling)

2023 Wiederaufnahme "Madame Butterfly"(Theater Center Forum) / Rolle Fürst Yamadori

2023 Tartuffe in "Tartuffe oder der Betrüger" von Molière (Neues Theater in Döbling)


Der Sänger - Erfolgsjahre

Soloprogramm "Bert Brecht und seine Komponisten"

Operettenkonzert mit 2 KollegInnen

Erfolgreiche Auftritte mit den folgenden Shows

Erinnerungen an Heinz Conrads

Peter Alexander und Caterina Valente

Schlagerparade 1960 - 1980

Altbekanntes und Gerngehörtes

Auftritt beim Last Winter Day


Der Dichter

DIE 17 KATZEN VON DEVENSHIRE

 

Die 17 Katzen von Devenshire,

die lungern herum auf den Straßen.

 

Ihr Klagen hallt  laut oft durch Devenshire

sie ziehen verdreckt durch die Gassen.

 

Die Katzen im rußigen Devenshire

sind keine zum Schmusen und Herzen.

 

(...)

 

So geht es den Katzen in Devenshire -

den 17en und auch allen andern!

 

3 SINNGEDICHTE

 

1.

Nimm Dir die Zeit,

um Dir Deinen Raum zu schaffen,

denn in diesem Raum

verbringst du Deine Zeit.

 

2.

Gleich dem Mond, den die Sonne zum Strahlen bringt,

braucht der Mensch einen Partner, um leuchten zu können.

 

3.

Wenn die Natur nicht Flora und Fauna erschaffen hätte,

würde es auch den Menschen nicht geben.


Lesungen eigener Texte

 LESUNG IM READING!!! ROOM - 11. 11. 2022

BEI DEN DICHTERN UND DENKERN AM SEMMRING VOM 22. - 25- Mai 2023 

Manfred Loydolt wurde gemeinsam mit Waltraud Zechmeister zu den Tagen der Dichter und Denker am Semmering geladen, da ihre Texte von der Jury als vorlesenswert angesehen wurden.

Daher verbrachte er mit Waltraud Zechmeister vier Tage - vom 22. - 25. Mai 2023  bei dem Festival der Dichter und Denker "Pegasus fliegt", nahm an Lesungen teil, in denen er seine ausgewählten Texte, aber auch ihre Bücher präsentierte.

Daneben konnten er und Waltraud Zechmeister das schöne Ambiente des Semmerings genießen. 


W - KREATIV

Zur Person Waltraud Zechmeister

Waltraud Zechmeister ist auch die organisatorische Leiterin von MELANGE IN GRÜN

Der gute Geist im Hintergrund, der für die Einreichungen für die Kulturförderungen zuständig ist, für die Kalkulationen, die Koordination der Termine, den Vorverkauf der Tickets, die Anordnung der Requisiten und Kostüme hinter der Bühne, der Kulissen auf der Bühne und -  nicht zu vergessen - den Transport von all diesen und noch mehr. Am Ende des Abends ist sie mindestens genauso fertig wie die Künstler vor der Bühne.

 

Waltraud Zechmeister ist daneben auch Künstlerin - Malerin und Autorin. Sie wird  am 9.5.1958 in Wien geboren. Von 1976 bis 1980 studiert sie Germanistik und Romanistik für das Lehramt. Von 1985 bis 2020 unterrichtet sie am BORG 1. Neben Familie und Beruf widmet sie sich immer mehr der Kunst, die Dichtung begleitet sie seit ihrer Pubertät, zur Malerei und Fotografie kommt sie durch Kunstkurse in Zakynthos und in Wien. Ab 2010 geht sie mit ihren literarischen und bildnerischen Werken an die Öffentlichkeit:  Zahlreiche Publikationen in Literaturzeitschriften, Lesungen und Vernissagen folgen.


Zur Künstlerin Waltraud Zechmeister


DIE MALERIN

Acrylbilder zu literarischen Texten

UMBRAE VITAE

Dieses Bild ist inspiriert von Motiven aus Gedichten der Anthologie

 

Georg Heym, UMBRAE VITAE

 

"Und tausend Fenster stehn die Nacht entlang

und blinzeln mit den Lidern, rot und klein."

"Papierne Kronen zieren sie."

"Ganz grün bin ich innen."

"Die Somnabulen (...)

Aus allen Dächern steigen sie herauf (...)

Die wild den Mond berauschen. süß voll Duft. 

Sie Kitzeln ihn mit ihren zarten Händen."

"Wo durch das Tuch es weiß von Schädeln blinkt"

"Alle Engel schreien in ihren Pfeifen

Über die Türme hinaus (...)"

"In der Nacht jagt er das Feuer querfeldein"

"Der Mund ist feucht(...) und leuchtet rot"

"Meine Seele ist eine Schlange"

"Und kamen durch Stiegen und Gänge"

 

Waltraud Zechmeister fällt die Gedichtsammlung "Umbrae Vitae" von Georg Heym, die erst nach dem Tod des Dichters aus dem Nachlass zusammengestellt wurde, bei einem Flohmarkt in die Hände und gleich weiß sie, dass sie dieses Buch kaufen muss. Daheim vertieft sie sich gleich in die Lektüre, schon bald tauchen Bilder zu den Gedichtzeilen auf, die sie gleich in dem Buch markiert, oft zeichnet sie die Bilder, die sie damit assoziiert am Zeilenrand auf. Es entsteht eine erste Vision eines Bildes. Nach einiger Zeit nimmt sie den Band wieder zur Hand und liest ihn nochmals intensiv durch, bleibt bei ihren Markierungen hängen, findet neue Zeilen. Dann legt sie die Gedichte weg und greift zu ihrem Skizzenbuch. Erste Bilder konkretisieren sich - die Stufen, der Turm, der Baum, der Mund, der Mond ... alles noch ganz anders als im Endstadium. Nach einigen weiteres Skizzen nimmt die Vision konkrete Ausmaße an und wird eins zu eins auf einem extra angefertigten Blatt 40x40 umgesetzt. Die ursprüngliche Idee hatte 4 Stufen, wobei die Anordnung so aussah: oben der Turm, dann die Häuser mit den Somnabulen und dem Mond, dann eine kahle Weide und auf der untersten Stufe der blutende Kopf mit dem Verband. Doch die Ausführung zeigte, dass die Stufen zu knapp bemessen waren und die Idee, die Wurzeln des Baumes ebenso wie den Kopf bluten zu lassen und zu dem Blutsee in der unteren Ecke anschwellen zu lassen, misslang. Im zweiten Durchgang wurden die 4 Stufen auf 3 reduziert, der Baum wurde weggelassen, der Blutsee verkleinert, dafür der Mund mit dem Schlangenknoten vergrößert. Der grüne Hintergrund wurde mit einem Tapetenkleisterpinsel sehr wässrig aufgetragen, und alle Gegenstände und Figuren sowie die Stiegen selbst wurden so gearbeitet, dass das Grün des Hintergrundes durchschimmert, bei manchen mehr, bei manchen weniger. 

Wie Sie bemerken können, hat Waltraud Zechmeister die Motive aus den Gedichten weiter entwickelt, ihren Erfahrungen angepasst und Elemente, die immer wieder in ihren Bildern auftauchen, abgewandelt eingefügt.

 

Waltraud Zechmeister versuchte in ihrem Bild die  Endzeitstimmung des Expressionismus, die in dem Band Umbrae Vitae sehr intensiv zum Ausdruck kommt, umzusetzen, viele Motive, die einem die Gänsehaut über den Rücken laufen lässt. Und eigentlich sind die hier zum Ausdruck gebrachte Angst und das Grauen Gefühle, die gerade in unserer Zeit wieder in uns aufsteigen angesichts eines drohenden (Welt)Kriegs, wie es auch zur Zeit des Expressionismus der Fall war - nur mit dem Unterschied, dass damals der Krieg nicht nur gefürchtet, sondern auch als Abwechslung auch herbeigesehnt wurde, wie Georg Heym in seinem Tagebuch den Frieden mit einer klebrigen Leimpolitur auf den Möbeln vergleicht.

 

ACRYL AUF MALBRETT 40 X 40 / 2023 / Preis auf Anfrage


AND THE BAND PLAYS ON

Das Bild ist inspiriert von

 

Manfred Loydolt, KRIEGSGEDICHT

 

Dunkel; ja düster ein Rauch zieht herauf

Verschleiert das Licht das heilt diese Welt.

 

Wahnsinn und Trauer regiert nun die Zeit

Schwarz fällt der Schleier auf alles was lebt.

 

Die Seelen der Toten schreien uns zu

Wieso musst ich gehen, warum und wozu

 

War jung und lieg nun im eigenen Blut!

Musst lassen der Freunde viele zurück.

 

Nicht Macht und nicht Reichtum ist all das wert

Schweigt still ihr Waffen hört auf das was zählt:

 

Ist Jugend und Alter; Mann und ist Frau

Ewig zu wachsen im Frieden das Kind.

 

Waltraud Zechmeister führt dieses Bild in mehreren Schritten aus, zunächst den Hintergrund - "das Licht, das heilt diese Welt" - als Granulation in Hellpink, das eine fast kitschige Schönheit symbolisieren soll. Im nächsten Schritt entstehen die "Seelen der Toten", die von unten in ihrer Qual heraufschreien und uns anklagen, weil sie so früh sterben haben müssen. In verschiedenen Graustufen mit aufgerissenen Mündern und schwarzen Augenhöhlen. Die Sonne, die ausblutet als Folge der Zerstörung durch den Krieg, und der Mond, der bittere Tränen weint über das Schicksal der Welt und der Menschen, die nichts lernen und immer noch nach "Macht" und "Reichtum" streben. 

Die Skizze, in der ein Kind - als Symbol der Hoffnung - Sonne und Mond in den Armen hält, wird aus persönlichen Gründen zunächst nicht ausgeführt. Nach mehreren Versuchen fällt die Entscheidung zugunsten eine Fötus, dessen Foto in das Bild integriert wird. Der "Rauch" und der "Schleier", die das heilende Licht verdunkeln, legt sich in einem letzten Schritt über das Bild.

 

MIXED MEDIA AUF KEILRAHMEN / 40 x 40 / 2023 / Preis auf Anfrage


GOLD BEACH 2000

Dieses Bild ist inspiriert von

 

Ingeborg Bachmann, FREIES GELEIT (ARIA II)

 

Mit schlaftrunkenen Vögeln

und winddurchschossenen Bäumen

steht der Tag auf, und das Meer

leert einen schäumenden Becher auf ihn.

 

Die Flüsse wallen ans große Wasser,

und das Land legt Liebesversprechen

der reinen Luft in den Mund

mit frischen Blumen.

 

Die Erde will keinen Rauchpilz tragen,

kein Geschöpf ausspeien vorm Himmel,

mit Regen und Zornesblitzen abschaffen

die unerhörten Stimmen des Verderbens.

 

Mit uns will sie die bunten Brüder

und grauen Schwestern erwachen sehn,

den König Fisch, die Hoheit Nachtigall

und den Feuerfürsten Salamander.

 

Für uns pflanzt sie Korallen ins Meer.

Wäldern befiehlt sie, Ruhe zu halten,

dem Marmor, die schöne Ader zu schwellen,

noch einmal dem Tau, über die Asche zu gehn.

 

Die Erde will ein freies Geleit ins All

jeden Tag aus der Nacht haben,

daß noch tausend und ein Morgen wird

von der alten Schönheit jungen Gnaden.

 

Waltraud Zechmeister reduziert die Bilder- und Metaphernflut dieses Gedichtes, mit dem sie als einem ihrer Lieblingsgedichte schon sehr intensiv aus den unterschiedlichen Perspektiven auseinandergesetzt hat, auf die für sie wesentlichen Bereiche. So steht für sie der in der ersten Strophe beschriebene Anbruch des Tages im Mittelpunkt: von der linken Bildseite reicht ein aus dem Meer emporsteigender Arm einen goldenen "schäumenden Becher" hinauf zur Sonne, aus der sich der Luftgeist Ariel zu ihm hinabschwingt und diesen von ihm empfangen möchte, doch noch erreicht er ihn nicht, was in dieser Bilddiagonale die Spannung der Erwartung nachzittern lässt.

 

Da Waltraud Zechmeister um die Entstehung des Gedichtes in der Nachkriegszeit weiß, hat sie bewusst das Bild des Rauchpilzes, das ihr zu drastisch erschien, aus ihrem Werk verbannt. Um die Betroffenheit der Dichterin durch den 2. Weltkrieg dennoch darzustellen, verteilt die Malerin auf dem Strand im Vordergrund einiges verrostetes Kriegsgerät. Der Krieg soll als etwas Vergangenes gezeigt werden, dessen Versatzstücke sich verstreut auf dem Strand befinden. Im Gegensatz zu der durch das Kriegsgerät gezeigte Vernichtung  holt sich die friedliche Natur ihr Territorium wieder zurück, und zwar mit den drei im Gedicht genannten königlichen Tieren, dem Fisch, der Nachtigall und dem Feuersalamander. Auf auf dem Bild tragen sie als Zeichen ihrer Würde goldene Kronen. Als Gegensatz zu der Nachtigall, die ihren Platz auf einem Blindgänger gefunden hat und ihr Lied in die Welt schmettert, findet sich der Feuersalamander auf dem im Gedicht angesprochenen Marmorfelsen. Majestät Delphin springt aus seinem Element, dem Wasser.

 

Mit ihrem Bild möchte Waltraud Zechmeister den Kosmos von Bachmanns Gedicht nachspüren, in dem es ihrer Meinung nach um den von der Dichterin erhofften Sieg der Natur über die menschliche Unvernunft, die nur zu Kriegen - wie es leider derzeit nur allzu deutlich zu sehen ist -  führen kann, aufzeigen.

Der Titel des Bildes bezieht sich auf die Landung der Alliierten am Ende des 2. Weltkrieges in der Normandie, wo einer der Strandabschnitte GOLD BEACH genannt wurde. Die Zahl bezieht sich auf das Jahr 2000, in dem es an den Stränden der Normandie so oder ähnlich ausgesehen haben könnte.

 

ACRYL AUF MALBRETT / 70 x 50 / 2023 / Preis auf Anfrage


CLOCKWISE

Dieses Bild ist inspiriert von

Rainer Maria Rilke, DAS STUNDENBUCH

(...)

und jeder Kreis um dich gezogen,

spannt ihm den Zirkel aus der Zeit

(...)

Du bogst mich langsam aus der Zelt,

in die ich schwankend stieg.

(...)

Hinter den Dingen wechselte der Brand,

dass ihre Schatten ausgespannt,

immer mich ganz bedecken.

(...)

es wirrten sich wie Dorngerank

die Linien und die Ovale

(...)

Waltraud Zechmeister sind bei ihrer Lektüre des ersten Teils des "Stundenbuchs" von Rilke  verschiedene Bilder und Metaphern des Textes ins Auge gestochen, sie hat diese auf sich wirken lassen und ist durch meditative Assoziationen zu dieser Anordnung der Bilder und Symbole auf dem Malbrett gekommen. 

Der Brand des Gedichtes wird in den Flammen des Hintergrundes aufgenommen, die Kreise und Zirkel der Zeit mutieren zu symmetrisch angeordneten Spiralen mit  Uhren in jedem  Mittelpunkt. Der Gebeugte findet seinen Platz zwischen den Spiralen, die nicht nur die Zeit, sondern auch den Wechsel der Jahreszeiten symbolisieren sollen.

Die Ovale des Textes bilden  in der  linken unteren Ecke wieder den Fixpunkt der Zeitenwippe. 

Dabei reduzieren sich die Farben neben dem Rot / Orange das Hintergrundes auf Grün, Braun und Grau,

 

ACRYL AUF MALBRETT / 40 x 40 / 2023 / Preis auf Anfrage


C. 50 / 20

Dieses Bild ist inspiriert  von dem Gedicht:

Paul Celan CORONA

 

Aus der Hand frißt der Herbst mir sein Blatt: wir sind Freunde.
Wir schälen die Zeit aus den Nüssen und lehren sie gehn:
die Zeit kehrt zurück in die Schale.

 

Im Spiegel ist Sonntag,
im Traum wird geschlafen,
der Mund redet wahr.

 

Mein Aug steigt hinab zum Geschlecht der Geliebten:
wir sehen uns an,
wir sagen uns Dunkles,
wir lieben einander wie Mohn und Gedächtnis,
wir schlafen wie Wein in den Muscheln,
wie das Meer im Blutstrahl des Mondes.

 

Wir stehen umschlungen im Fenster, sie sehen uns zu von der Straße:
es ist Zeit, daß man weiß!
Es ist Zeit, daß der Stein sich zu blühen bequemt,
daß der Unrast ein Herz schlägt.
Es ist Zeit, daß es Zeit wird.

 

Es ist Zeit.

 

Mit dem Titel des Gedichts hat Celan das Sternzeichen CORONA borealis gemeint,  in dem Bild links oben. Weitere Versatzstücke von Celan sind der Mond mit seinem Blut, die geknackt Nuss, aus der die Zeit entweicht, auch symbolisiert durch die auf dem Mond befestigte Uhr, die eine Bilddiagonale bildet. Der Mund stammt von Celan, wird bei Waltraud Zechmeister gleichzeitig zur Hölle, da Überträger des Virus sich dorthin begeben. Weitere Verweise auf das Virus sind die Maske auf dem Sternzeichen und die Menschen, die im Abstand auf die Hölle zugehen. Diese sind auch inspiriert von Celan, der in seinem Gedicht von Geschlecht spricht als Vagina aber auch als Vorfahren. Daher der Titel C. Für CORONA, 50 für die Entstehungszeit des Gedichts und 20 für 2020 und die CORONA Pandemie

 
ACRYL AUF LEINWAND / 40 x 40 / 2023 / Preis auf Anfrage


EIN SOMMERTAG AUF DEM LANDE

 

Dieses Bild ist inspiriert von 

Regina Hilber EINE HOMMAGE AN DEN FLUSS TAGLIAMENTO

 

im Anfang der Brücke

nach Coldriopo schläft

der Letzte seiner Art

zwei die alles wissen aber

nicht voneinander

der Fluss kann sagen was

es ist aber er wird es nicht

aussprechen

die Pappeln im April

/i poi di Avril/

ihnen gehört die Nacht

 

 

Der Text in seiner Art, Sprache in verschlüsselter und mehrdeutiger Art zu verwenden, hat Waltraud Zechmeister sofort angesprochen. In ihrer Annäherung an den Text ist sie von der gleich am Anfang genannten Brücke ausgegangen, die sie aber von ihrer örtlichen Gebundenheit loslöst und als Ding an sich, das Verbindungen schaffen kann, definiert. Genauso wird der Fluss zu einem Symbol des Trennenden. Dies wird auch an den beiden Figuren ("zwei die alles wissen aber / nicht voneinander") gezeigt, beide sehen in dieselbe Richtung, was bedeutet, dass sich die männliche von der weiblichen abwendet. Die männliche zeigt Trauer, was noch verstärkt wird durch ihre Position im Fluss. Die weibliche Figur produziert sich oberhalb der Brücke - nur mit einem Bein auf dem Geländer, zeigt ihr Geschick. Das Geheimnis der beiden zu finden, überlässt die Malerin den Betrachtern. Für Waltraud Zechmeister liegt der Fokus des Bildes aber eigentlich auf den Bäumen des Mittelgrundes.

 

ACRYL AUF MALBRETT / 36 x 36 / 2023 / Preis auf Anfrage


ANGEL 209

Dieses Bild ist inspiriert von dem Gedicht

 

Georg Trakl HERBST DES EINSAMEN

 

Der dunkle Herbst kehrt ein voll Frucht und Fülle,

Vergilbter Glanz von schönen Sommertagen.

Ein reines Blau tritt aus verfallener Hülle;

Der Flug der Vögel tönt von alten Sagen.

Gekeltert ist der Wein, die milde Stille

Erfüllt von leiser Antwort dunkler Fragen.

 

Und hier und dort ein Kreuz auf ödem Hügel;

Im roten Wald verliert sich eine Herde.

Die Wolke wandert übern Weiherspiegel;

Es ruht des Landmanns ruhige Geberde.

Sehr leise rührt des Abends blauer Flügel

Ein Dach von dürrem Stroh, die schwarze Erde.

 

Bald nisten Sterne in des Müden Brauen;

In kühle Stuben kehrt ein still Bescheiden

Und Engel treten leise aus den blauen

Augen der Liebenden, die sanfter leiden

Es rauscht das Rohr; anfällt ein knöchern Grauen,

Wenn schwarz der Tau tropft von den kahlen Weiden.

 

Nach dem Frühlingsbild "ER/SIE IST'S" wollte Waltraud Zechmeister ein Herbstbild nach einem lyrischen Text malen, dabei fiel ihre Wahl auf eines ihrer Lieblingsgedichte von Trakl "Der Herbst des Einsamen". Da dieses Gedicht (siehe oben) sehr viele Bilder und Metaphern aufweist, hat sich Waltraud Zechmeister dafür entschieden, sich bei der malerischen Gestaltung nur an die letzte Strophe zu halten. Der erste Entwurf veränderte sich während des Gestaltungsprozesses immer weiter und entfernte sich damit auch immer mehr von der Stimmung des Originals. Mit der Gestaltung der Engelsflügel, in die goldene Kringel / Schnecken eingewoben wurden, öffnete sich das Bild für die Form des Kringels, der die Dominanz übernahm. Dazu muss angemerkt werden, dass die Schnecke / der Kringel aus dem ureigensten Inneren von Waltraud Zechmeister kommt, die seit der Unterstufe der AHS  die Unterlage ihres Schultisches mit diesen Schnecken in den verschiedensten Formen übersäte, und nichts mit Klimts Malstil zu tun hat. Ob das Gold eine Anlehnung an Klimts Bilder ist, kann nicht mit Bestimmtheit gesagt werden. 

 

ACRYL AUF MALBRETT / 40 x 40 / 2023 / Preis auf Anfrage


ER/SIE IST’S

Dieses Bild ist inspiriert von dem Gedicht

Eduard Mörike ER IST'S

 

Frühling lässt sein blaues Band

Wieder flattern durch die Lüfte

Süße, wohlbekannte Düfte

Streifen ahnungsvoll das Land.

 

Veilchen träumen schon

Wollen balde kommen.

- Horch, von fern ein leiser Harfenton!

 

Frühling, ja, du bist's!

Dich hab ich vernommen.

 

Waltraud Zechmeister ist in ihrer malerischen Interpretation ausgegangen von dem blauen Band, das durch die "Lüfte flattert", das auch fast die Hälfte des Bildes einnimmt. 

In einem langen Schaffensprozess haben sich der Baum und die Harfe mit dem "leisen" Harfenton, symbolisiert durch die Noten eingefunden. Die Figur in der Mitte hat einige Transformationen durchlaufen, bis sie diese endgültige Form erhalten hat, die österreichische Betrachter zu dem Ausruf "Oh, das ist ja unsere Conchita Wurst!" veranlassen - daher auch der Titel des Bildes. Zum Schluss kamen die Blumenwiese und das Rotkehlchen ins Bild - alles in allem ein Ausdruck für unsere Sehnsucht nach Frieden und Harmonie.

DAS BILD SOLL OFFIZIELL CONCHITA WURST GEWIDMET WERDEN - ANFRAGE IST GESTELLT!

 

ACRYL AUF MALBRETT / 40 x 40 / 2022 / Preis auf Anfrage


 ELFENBEINTURM

Dieses Bild ist inspiriert von dem Gedicht

 Regina Hilber .ZWISCHNAUFNAHME

 

da flogen wir über das Zwiebelfeld und

hatten keine Träne mehr für den

Elfenbeinturm

 

Das Wort ELFENBEINTURM hat bei Waltraud Zechmeister eine Flut an positiven Assoziationen ausgelöst, die sich in einer ersten Skizze niedergeschlagen haben.

Im Laufe des Malprozesses hat sich das Bild bis zu seiner endgültigen Form immer wieder verändert.

Der persönlichen Interpretation des Betrachters sind keine Grenzen gesetzt. 

 

 

ACRYL AUF KEILRAHMEN / 36 x 36 / 2022 / Preis auf Anfrage


DER KRIEG

Das Bild ist inspiriert von dem  Gedicht

 Der Krieg Georg Heym, 1911

 

Aufgestanden ist er, welcher lange schlief,
Aufgestanden unten aus Gewölben tief.
In der Dämmrung steht er, groß und unerkannt,
Und den Mond zerdrückt er in der schwarzen Hand.

 (...)

Auf den Bergen hebt er schon zu tanzen an
Und er schreit: Ihr Krieger alle, auf und an.
Und es schallet, wenn das schwarze Haupt er schwenkt,
Drum von tausend Schädeln laute Kette hängt.

 

Einem Turm gleich tritt er aus die letzte Glut,
Wo der Tag flieht, sind die Ströme schon voll Blut.
Zahllos sind die Leichen schon im Schilf gestreckt,
Von des Todes starken Vögeln weiß bedeckt.

(...)

In die Nacht er jagt das Feuer querfeldein
Einen roten Hund mit wilder Mäuler Schrein.
Aus dem Dunkel springt der Nächte schwarze Welt,
Von Vulkanen furchtbar ist ihr Rand erhellt.

(...)

Das doppelte "Aufgestanden ist er" möchte Waltraud Zechmeister mit der schreienden männlichen Gestalt im Vordergrund thematisieren. Der Mann ist ungepflegt, wild, dreckig wie einer der lange in "Gewölben tief" schlief, 

Seine Augen sind rot vor Kampfeswut und spiegeln die Flammen der Zerstörung. Bewusst wurde kein Soldatentarnanzug gewählt, sondern ein schwarzer Pullover, der vor dem rot-magenta Hintergrund das Grauen des  Krieges noch mehr verstärken soll, der eine Kette mit Totenköpfen um seinen Hals trägt - noch von den letzten Kämpfen, bevor er sich zu dem Schlaf in den Gewölben zurückzog und daher etwas morsch und zerrissen. Hoch über dem Kopf hält der Krieg eine Kalaschnikow, mit der er die kampffähigen Männer in die Schlacht befiehlt. Außer dem brennenden Wald, der direkt vom Gedicht inspiriert ist, stammen die weiteren Kriegsgeräte aus dem 21. Jahrhundert - der Panzer und der Laptop, mit dem jede Art von Raketen und auch ABC Waffen abgeschossen werden können. Der rot-magenta Hintergrund verweist auf die Zerstörung durch den Krieg im allgemeinen und das in Heyms allgegenwärtige Feuer.

Das  Bild ist anlässlich des Einmarsches von Putins Truppen in der Ukraine am 24. Februar 2022 entstanden.

 

ACRYL AUF LEINWAND  40 X 40 / 2022 / Preis auf Anfrage


G’s VISIONEN

Das Bild ist inspiriert von dem  Gedicht

Stefan George  ALGABAL

 

Mein garten bedarf nicht luft und nicht wärme ·

Der garten den ich mir selber erbaut

Und seiner vögel leblose schwärme

Haben noch nie einen frühling geschaut.

 

Von kohle die Stämme · von kohle die äste

Und düstere felder am düsteren rain ·

Der früchte nimmer gebrochene läste

Glänzen wie lava im pinien-hain.

 

Ein grauer schein aus verborgener höhle

Verrät nicht wann morgen wann abend naht

 Und staubige dünste der mandel-öle

Schweben auf beeten und anger und saat.

 

Wie zeug ich dich aber im heiligtume –

So fragt ich wenn ich es sinnend durchmass

In kühnen gespinsten der sorge vergass –

Dunkle grosse schwarze blume?

 

Ausgegangen ist Waltraud Zechmeister von dem Satz WIE ZEUG ICH DICH, DU GROßE, DUNKLE SCHWARZE BLUME. Daraus entstand die Bilddiagonale, die man entweder als Zeugung oder auch als Verschlingen des Menschen durch die Blume deuten kann. Die weiteren Versatzstücke stammen alle aus dem Gedicht (Heigtume, ungepflückte Läste auf den Bäumen, leblose Vögel). Der Titel ist auch bewusst zweideutig gewählt: G für George, aber auch für Greta, in deren Vision die Erde vielleicht mal so aussieht, wenn es keinen Klimawandel gibt

 

ACRYL AUF KEILRAHMEN 40 x 40 / 2022 / Preis auf Anfrage


IM JARDIN DES PLANTES 2022

Dieses Bild ist inspiriert  von dem  Gedicht:

Rainer Maria Rilke DER PANTHER

Im Jardin des Plantes, Paris

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein. 

 

Mit dem Eingesperrtsein des Panthers, der bei Rilke unverkennbar ein Symbol für den Menschen ist, assoziiert Waltraud Zechmeister das Eingesperrtsein während der Pandemie. Auch da sind die Menschen  eingesperrt in ihre vier Wände, umgeben von ihren Gedanken, die oft nur um das Virus kreisen - ein Tanz um eine Mitte - und den Informationen von draußen, symbolisiert durch die Zeitungen – als Hintergrund aufkaschiert -  und den PC, der auch auf Homeoffice deuten soll. Und draußen die Natur, zu der die Menschen nicht gelangen können. Das Auge zeigt die Sehnsucht danach - geht durch der Pupille Mitte und hört im Herzen auf zu sein. Auf den weißen Stäben -Verweis auf die digitalen Schranken - ist  der Text von Rilkes Gedicht geschrieben, die Pantherpfote an den Stäben verweist auf das Gedicht und die Maske ebendort auf Corona.

 

MIXED MEDIA AUF LEINWAND / 40 x 40 / 2022 / Preis auf Anfrage


AMOURÖS

Das Bild beschäftigt sich mit den ersten beiden Seiten des Kapitels „Amourös“ aus dem Buch „Die Freiheit kam im Mai“ von Iakovos Kambanellis , wo sich eine geschlechtliche Beziehung zwischen den durch Elektro- Stacheldrahtzaun und Wachen getrennten Frauen und Männern aufbaut.

 

"Die SSler hatten die Frauen getrennt, von den Männern gesondert, gehalten. Die meisten Frauen wohnten damals in Zelten nahe dem Wald. Zwischen ihnen und uns befand sich der elektrisch geladene Zaun, den ich jetzt vom Turm aus sah, weiter weg der andere Zaun aus Stacheldraht, alle 60 Meter eine Wache. In jener Zeit standen wir jeden Sonntag, an dem wir nicht arbeiteten, stundenlang dort und sahen die Frauen, die von den Zelten heraustraten und uns ebenfalls beobachteten. Die Distanz, die uns trennte, war groß. Es ist fraglich, ob wir miteinander sprechen hätten können, selbst wenn wir geschrien hätten. Selbstverständlich wagte niemand, etwas Derartiges zu versuchen. Noch war es nötig. Dieses schweigsame, gegenseitige Betrachten, das zwei Zäune aus Stacheldraht durchdrang, hatte keine Sprache nötig. Es waren die Stunden der Liebe in Mauthausen. Jedoch bedenke: Diese Frauen und diese Männer, die einander schweigend unendliche Stunden lang ansahen, waren mit denselben gestreiften, verblichenen, tausendmal getragenen Kleidern von Zuchthäuslern bekleidet. Ihre Körper waren ausgedörrt, ihre Wangen eingefallen und haarig durch den Vitaminmangel. Das Haar geschoren, in einem Streifen von der Mitte der Stirn bis zum Nacken rasiert. Nur die Augen waren größer und tiefer denn je, damit sie die Angst fassen konnten. Der unter Hochspannung stehende Zaun und der Stacheldraht mit den Wachen waren nicht eine einfache technische Installation, sondern ein unüberwindbares Hindernis. Hier legte eine Anordnung fest, dass sich das Männliche vom Weiblichen endgültig trenne. Eine Anordnung, groß wie das Schicksal. Eine Trennung des ewigen Paares. Ein Schnitt gegen die Natur, gegen die vom Himmel und der Erde Bestimmten, „ein Fleisch und Blut“ zu sein. Das Leben brach, die Natur war ermordet. In das Essen schmissen sie Drogen. Die Frauen fühlten sich nicht länger als Frauen. Die Regel blieb aus. Die Männer waren impotent, keine Erektionen, keine nächtlichen Ejakulationen. Die Körper waren verdörrt. Aber diese Sonntage waren die Tage der Liebe in Mauthausen. Das lange, stundenlange Betrachten holte die Lust in ihrer ganzen Heiligkeit und Wehmut in die großen und tiefen Augen. Und du spürtest ein Beben in den Füßen, als würde jemand eine riesige, tief in der Erde steckende Trommel schlagen. Wenn die Zäune plötzlich weg wären... Männer und Frauen würden einander in einem gierigen Begehren fassen. Die halbtoten, knochigen Körper würden umarmt auf das Gras und die Erde rollen, würden schmelzen, würden jaulen, würden sterben, wie... wie der Gefangene, der an einem verschneiten Tag in die SS- Küche raste, eine gekochte Rinderkeule umarmte und aß. Er aß und aß. Sie schlugen ihn und er aß, sie verletzten ihn tödlich und er aß weiter, sie töteten ihn und er aß immer noch."

 

Für den Hintergrund des Bildes wählt Waltraud Zechmeister die Streifen der Sträflingskleidung, des sogenannten  KZ-Pyjamas, mit dem alle bekleidet sind, was zeigen soll, dass alle gleich schlecht behandelt werden und sich, abgesehen von ihrem Geschlecht, nicht mehr voneinander unterscheiden. Dies zeigt sich auch daran, dass die Menschen nur als Striche gemalt sind, alle in demselben eintönigen Grau ihres Alltags, der ihnen alle Kräften auszehrt und sie als leere Hüllen zurücklässt. Die Striche könnten auch auf die Statistiken der Oberbefehlshaber hinweisen, für die die Gefangenen nichts mehr als Striche in einer Liste sind – so viele Frauen, so viele Männer, so viele Überlebende, so viele Tote.

Die beiden Gruppen stehen einander gegenüber, auf dem Bild durch einen Stacheldraht getrennt, dieser ist dreidimensional in das Bild eingebaut, unten ragen die Kettenglieder über den Bildrand hinaus, was die Frage aufwirft, ob sich jemals etwas ändern wird an der Unterdrückung von Menschen durch Menschen.

Über das ganze Bild legen sich rote Schlieren, einmal auf der einen, dann wieder auf der anderen Seite beginnend. Diese sollen die Geschlechtlichkeit aufzeigen, die die beiden Gruppen verbindet, die sexuelle Beziehung, in der sie stehen, auch wenn dies derzeit nur über ihre Blicke möglich ist.

 

MIXED MEDIA AUF MALBRETT  60 x 30/2022/ Preis auf Anfrage


Weitere Arbeiten -  Mixed media, Acryl, Aquarell, Zeichnung, Fotografik


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DIE AUTORIN

Die Bücher von Waltraud Zechmeister

"TIEFSCHWARZE WÖRTERSPIRALEN IN ROSA ASPIK"

Gedichte und Gedankensplitter

Anfang Dezember 2021 erscheint der neue Lyrikband von  Waltraud Zechmeister mit dem Titel "Tiefschwarze Wörterspiralen in rosa Aspik" in der Edition Klopfzeichen.

In ihren Gedichte und Gedankensplittern setzt sich die Autorin mit derzeitigen gesellschaftlichen und politischen Situation in Österreich auseinander.

 

Zu beziehen  ist der Lyrikband zum Preis von 16,50 über waltraud.zechmeister@hotmail.com oder  069912800051 oder bei Lesungen, die unter der Rubrik AKTUELLES angekündigt werden. 

 

Ein Engel schwebt durch den Raum.

Der Nebochant spürt nur den Luftzug

 

und schließt das Fenster.

"VENUSKRISTALLE" - Kurzprosa

 

Im Mai 2016 erscheint der Band "Venuskristalle" von Waltraud Zechmeister im Avorell Verlag. Es handelt sich dabei um eine Sammlung von Kurzprosatexten, die sich mit der weiblichen Sicht auf die Welt, bzw. mit weiblichen Verhaltensmustern in gewöhnlichen und ungewöhnliche Situationen, in die Frauen geraten können, auseinandersetzen, betreffend Sexualität, Beziehung verschiedener Art, die Kälte der Gesellschaft, Verlust von geliebten Menschen oder einfach eine kurze Begegnung auf einer Straßenbahnfahrt.

 

Zu beziehen ist der Band unter  waltraud.zechmeister@hotmail.com oder 069912800051 oder bei Lesungen, die unter der Rubrik AKTUELLES angekündigt werden. 

"BEZIEHUNGSWEISE(N)" - Lyrik

 

Im April 2015   erscheint der Lyrikband "Beziehungsweise(n)" von Waltraud Zechmeister im Arovell Verlag erscheinen. Es geht in den Gedichten um Beziehungen in allen ihren Ausprägungen, sei es die Beziehung zum Partner oder die zum Leben oder dem Tod - alle Facetten sind hier zu finden.

 

 

Zu beziehen ist der Band zum Preis von 14,90.- 

über Mailadresse waltraud.zechmeister@hotmail.com oder 069912800051 oder bei Lesungen, die unter der Rubrik AKTUELLES angekündigt werden. 


Erscheinungen in Literaturzeitschriften

Von 2011 bis 2022 sind Texte und / oder Bilder von Waltraud Zechmeister in 45 (Literatur) Zeitschriften erschienen.

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Publikationen - waltraud-zechmeisters Webseite!


Ausgewählte Texte von Waltraud Zechmeister

HENDI DIP

 

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stang bum

 

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wär da

bum

 

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übr

aut

bum

dod

 

INSEL

 

Ich bin eine Insel der Stille

im

Getriebe der lauten Welt

 

SEX ON THE BEACH

 

Sie hatte es sich auf einer der gepolsterten Bänke in der Hotellobby bequem gemacht. Sie war müde von der langen und komplizierten Anreise und hätte schon gern ihr Zimmer bezogen, damit sie sich für ihren ersten Tag am Strand zurechtmachen konnte.  Sie wollte sie doch einen guten Eindruck hinterlassen bei all den Herren, die ihr hier begegnen würden. Sie hatte sich fest vorgenommen, hier das ihr durch den Tod ihres Mannes vor zwei Jahren aufgezwungene Nonnendasein zu beenden.

„Endlich wieder richtig Sex  haben und  nicht nur masturbieren vor dem Einschlafen!“

 

Wenn sie daran dachte, bekam ihr Blick etwas Gehetztes.... (aus "Venuskristalle")

 

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